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Interview zum Bilderbuch-Lektorat

Was genau passiert eigentlich im Lektorat? Und wie entsteht ein Bilderbuch?

Kinderundjugendmedien.de, das wissenschaftliche Internetportal der Uni Duisburg-Essen, hat Sophia Phildius, die Erschafferin des Drin-Bleib-Monsters, ihre Co-Autorin Claudia Müller und mich als Lektorin zum Entstehungsprozess des Bilderbuches interviewt. Natürlich ging es auch um die besonderen Bedingungen, denn dieses Bilderbuch ist in Echtzeit entstanden. Auch das Lektorat lief also etwas anders ab als gewohnt. Aber lesen Sie selbst:

Erzählen von der Corona-Pandemie mit dem “Drin-Bleib-Monster”: Interview mit Sophia Phildius, Claudia Müller und Alexandra Fauth-Nothdurft

© Sophia Phildius
© Sophia Phildius
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Buchsatz Teil 2: Auffällige Druck- und Satzfehler

Teil 1: Ein besonderer Satz
Teil 2: Auffällige Druck- und Satzfehler

Hurenkind

Wenn die letzte Zeile eines Absatzes am Beginn einer Seite steht, spricht man von einem Hurenkind. Das ist nicht beleidigend gemeint, sondern einfach ein historisch entstandener Begriff aus der Verlags- und Druckwelt.

 

Schusterjunge

Wenn im Gegenteil ein Absatz ganz am Ende einer Seite in der letzten Zeile beginnt, nennt man das einen Schusterjungen.

 

Zwiebelfisch

Wenn sich mitten im Text ein Buchstabe in einer anderen Schriftart dazwischengemogelt hat, ist das ein Zwiebelfisch.

Natürlich gibt es noch viele andere relevante Satz- und Druckfehler (weshalb es immer ratsam ist, einen professionellen Setzer oder Grafiker mit dem Layout zu beauftragen). Die oben genannten fallen jedoch besonders schnell ins Auge. Oft lassen sich Hurenkind oder Schusterjunge auch durch minimale Textanpassungen ausgleichen.

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Buchsatz Teil 1: Ein besonderer Satz

Teil 1: Ein besonderer Satz
Teil 2: Auffällige Druck- und Satzfehler

Wenn Ihr Verleger oder Lektor vom Satz spricht, meint er damit meist nicht einen besonders guten oder besonders schlechten Satz aus Ihrem Manuskript, sondern den Buchsatz. „Satz“ bedeutet in diesem Fall, aus der Vorlage (dem fertig lektorierten und korrigierten Manuskript) einen druckbaren Text zu machen – anders ausgedrückt: die Datei zu erstellen, die der Druckerei als Vorlage für den Druck Ihres Buches dient.

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Satzverfahren

Das älteste Satzverfahren stammt aus Gutenbergs Zeiten und war der sogenannte Handsatz, der noch bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurde. Heute wird am Computer digital gesetzt. Mit speziellen Programmen (eines der bekanntesten ist Adobe InDesign) wird eine Satzdatei erstellt (meist im pdf-Format), mit der die Druckereien weiterarbeiten können. Dabei legt der Setzer genau fest, wie das Druckbild am Ende aussehen soll, welches Wort wo auf welcher Seite steht und wo die Seitenzahlen positioniert sind. Auch begleitende Texte wie das Impressum und etwaige Verzierungen (etwa am Kapitelanfang) werden spätestens im Satz hinzugefügt. Bei illustrierten Büchern positioniert der Setzer natürlich auch die Bilder entsprechend und verknüpft sie mit dem Text.

Satzfahne und Fahnenkorrektur

Die fertige Satzdatei nennt man Satzfahne. Nach dem Satz prüft der Verlagslektor und/oder ein Korrektor die Satzfahne bei der Fahnenkorrektur nochmals auf Fehler. Auch Sie als AutorIn erhalten die Satzfahne i.d.R. nochmals für eine finale Prüfung, bevor Sie die Druckfreigabe erteilen. Erst dann geht die Satzdatei an die Druckerei und das Buch macht sich endgültig auf den Weg in Leserhände.
Sie veröffentlichen Ihr Buch selbst? Gerne übernehme ich auch die Fahnenkorrektur für Sie.

Demnächst folgt Teil 2: Auffällige Druck- und Satzfehler

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Wie ist ein Buch aufgebaut? Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks

Wie ist ein Buch eigentlich aufgebaut? Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, was das kryptische U4 bedeutet, warum Bücher Vorhänge haben und was ein Vakat ist, kommen mit dieser kleinen Reihe die Antworten.

Teil 1: Der Umschlag
Teil 2: Einband und Buchblock
Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks

©Alexandra Fauth-Nothdurft

Im Buch selbst finden sich dann noch einige Seiten, bevor die Geschichte beginnt. Oft ist der Aufbau (bei Belletristik und Kinderbüchern) in etwa so (die Reihenfolge variiert je nach Verlag und Ausgabe):

Schmutztitel Die oberste Seite des Buchblocks und die erste Seite der Zählung. Hier steht einfach nur der (ggf. verkürzte) Titel in meist einfacher, kleiner Schrift. Meist wird auch der Autor genannt.
Vakat Das ist eine Leerseite.
Titelei Hier stehen nochmals Autorname und Titel, aber „in schön“ – bei Kinderbüchern oft mit einer Vignette (= kleines Bild) verziert. Außerdem stehen hier weitere Mitwirkende wie der Übersetzer oder Illustrator. Unten auf der Seite ist meist das Verlagslogo.
Impressum Das „Kleingedruckte“. Das Impressum enthält Informationen über die Mitwirkenden und Verantwortlichen des Textes sowie Veröffentlichungsdaten und Copyright-Hinweise. Manchmal steht es auch hinten im Buch.
Klappentext Bei Büchern ohne Klappe (U2 und U3) steht der Klappentext oft auf den ersten Seiten, meist auf der Rückseite des Impressums.
Vitae Auch die Vita des Autors und evtl. des Illustrators stehen bei Büchern ohne Klappe (U2 und U3) auf den ersten Seiten, oft unterhalb des Klappentextes. Manchmal finden sie sich auch hinten im Buch.
Widmung Sollte selbsterklärend sein 🙂
Romantext Die eigentliche Geschichte beginnt erst nach all diesen Zusatztexten – oft auf S. 7. Seitenzahlen werden i.d.R. ab hier gesetzt.
Danksagung Steht i.d.R. nach dem Romantext und sollte ansonsten ebenfalls selbsterklärend sein 🙂

Übrigens sprechen Verlagsmenschen im Kontext dieser Zusatzseiten, die nicht zur eigentlichen Geschichte gehören, teilweise auch von „Paratexten“. Der Begriff geht auf den Literaturwissenschaftler Gerard Genette zurück. Mit Paratexten können aber auch der Titel u.ä. gemeint sein.

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Wie ist ein Buch aufgebaut? Teil 2: Einband und Buchblock

Wie ist ein Buch eigentlich aufgebaut? Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, was das kryptische U4 bedeutet, warum Bücher Vorhänge haben und was ein Vakat ist, kommen mit dieser kleinen Reihe die Antworten.

Teil 1: Der Umschlag
Teil 2: Einband und Buchblock
Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks

Unter dem Schutzumschlag verbirgt sich natürlich der Einband mit Buchrücken und Buchdeckeln. Aber was verbindet eigentlich den Einband mit dem Buchblock, also den Innenseiten?

©Alexandra Fauth-Nothdurft

Buchblock

Damit ist die Masse der Buchseiten gemeint. Drucktechnisch bestehen die Druckbögen aus 8, 16 oder 32 Seiten. Darum muss die Gesamtseitenzahl eines Buches immer durch diese Zahl teilbar sein. Bei Romanen wirkt sich das i.d.R. nicht weiter aus, bei kurzen Büchern wie z.B. Bilderbüchern muss aber die Seitenzahl schon beim Schreiben und im Lektorat mitberücksichtigt werden.

Kapitalband

Das Kapitalband ist ein Stoffstück in der Buchbindung bei Hardcoverbüchern, das den Buchblock zusammenhält. Gestalterisch kann es farbig sein. Ist ein Lesebändchen vorhanden, ist dieses hier festgemacht.

Vor- und Nachsatz

Schlagen Sie mal ein Buch auf. Was ist das erste, das Sie sehen? Genau: leere (z.T. farbige) Seiten. Bei Kinderbüchern sind hier oft auch Illustrationen. Das ist das Vorsatzpapier. Die linke Hälfte dieses Papiers klebt am Buchdeckel. Es verbindet den Buchblock mit dem Einband und dient der Stabilität. Die rechte, freie Hälfte des Papiers nennt man „fliegenden Vorsatz“.

©Alexandra Fauth-Nothdurft

Cornelia Funke hat in ihrem Roman „Tintenherz“ eine sehr treffende Beschreibung für den Vorsatz gefunden: Sie schreibt, der Vorsatz ist wie ein (Bühnen-)Vorhang, der sich hebt – die Geschichte beginnt. Am Ende des Buches ist noch mal ein solches Papier: der Nachsatz (der Vorhang schließt sich wieder, die Geschichte ist vorbei).

©Alexandra Fauth-Nothdurft

Taschenbücher haben keinen Vor- und Nachsatz.

Demnächst folgt Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks.

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Wie ist ein Buch aufgebaut? Teil 1: Der Umschlag

Wie ist ein Buch eigentlich aufgebaut? Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, was das kryptische U4 bedeutet, warum Bücher Vorhänge haben und was ein Vakat ist, kommen mit dieser kleinen Reihe die Antworten.

Teil 1: Der Umschlag
Teil 2: Einband und Buchblock
Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks

Bei Hardcoverbüchern gibt es natürlich erst mal den (Schutz-)Umschlag, der das Buch “einkleidet”. Verlagsmenschen sprechen hier von U1 bis U4.

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U1

Auf der U1 befindet sich das Cover mit Titel, Autornamen, ggf. Illustratorennennung und Verlagslogo.

U2 und U3

U2 = auch: innere oder vordere Klappe. Hier steht der eigentliche Klappentext (daher stammt auch der Begriff „Klappentext“).

©Alexandra Fauth-Nothdurft

U3 = hintere Klappe. Hier findet sich meist die Vita des Autors und/oder Illustrators.

©Alexandra Fauth-Nothdurft

U2 und U3 gibt es übrigens nur bei Hardcover- und Klappenbroschur-Ausgaben. Bei Taschenbüchern steht der Klappentext daher i.d.R. auf den ersten Seiten innerhalb des Buches.

U4

U4 = das sogenannte Backcover. Hier steht eine Art zweiter “Klappentext” – manchmal nur wenige Sätze, die die Geschichte anteasern. Zum Teil werden hier auch lobende Ausschnitte aus Presse und Buchblogs abgedruckt.

Umschlagrücken

Hier steht der Rückentext (Autorname und Titel, bei Bilderbüchern auch der Illustrator) in ähnlicher Gestaltung wie die Texte auf dem Cover. Auch das Verlagslogo findet sich hier.

Hier finden Sie Teil 2: Einband und Buchblock