Wie ist ein Buch aufgebaut? Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks

Wie ist ein Buch eigentlich aufgebaut? Wenn Sie schon immer mal wissen wollten, was das kryptische U4 bedeutet, warum Bücher Vorhänge haben und was ein Vakat ist, kommen mit dieser kleinen Reihe die Antworten.

Teil 1: Der Umschlag
Teil 2: Einband und Buchblock
Teil 3: Der inhaltliche Aufbau des Buchblocks

©Alexandra Fauth-Nothdurft

Im Buch selbst finden sich dann noch einige Seiten, bevor die Geschichte beginnt. Oft ist der Aufbau (bei Belletristik und Kinderbüchern) in etwa so (die Reihenfolge variiert je nach Verlag und Ausgabe):

Schmutztitel Die oberste Seite des Buchblocks und die erste Seite der Zählung. Hier steht einfach nur der (ggf. verkürzte) Titel in meist einfacher, kleiner Schrift. Meist wird auch der Autor genannt.
Vakat Das ist eine Leerseite.
Titelei Hier stehen nochmals Autorname und Titel, aber „in schön“ – bei Kinderbüchern oft mit einer Vignette (= kleines Bild) verziert. Außerdem stehen hier weitere Mitwirkende wie der Übersetzer oder Illustrator. Unten auf der Seite ist meist das Verlagslogo.
Impressum Das „Kleingedruckte“. Das Impressum enthält Informationen über die Mitwirkenden und Verantwortlichen des Textes sowie Veröffentlichungsdaten und Copyright-Hinweise. Manchmal steht es auch hinten im Buch.
Klappentext Bei Büchern ohne Klappe (U2 und U3) steht der Klappentext oft auf den ersten Seiten, meist auf der Rückseite des Impressums.
Vitae Auch die Vita des Autors und evtl. des Illustrators stehen bei Büchern ohne Klappe (U2 und U3) auf den ersten Seiten, oft unterhalb des Klappentextes. Manchmal finden sie sich auch hinten im Buch.
Widmung Sollte selbsterklärend sein 🙂
Romantext Die eigentliche Geschichte beginnt erst nach all diesen Zusatztexten – oft auf S. 7. Seitenzahlen werden i.d.R. ab hier gesetzt.
Danksagung Steht i.d.R. nach dem Romantext und sollte ansonsten ebenfalls selbsterklärend sein 🙂

Übrigens sprechen Verlagsmenschen im Kontext dieser Zusatzseiten, die nicht zur eigentlichen Geschichte gehören, teilweise auch von „Paratexten“. Der Begriff geht auf den Literaturwissenschaftler Gerard Genette zurück. Mit Paratexten können aber auch der Titel u.ä. gemeint sein.